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Und welcher Foto-Sammler-Typ bist du?

x

Nein, nein, damit ist nicht gemeint, ob ihr euch gern fotografieren lasst oder nicht. Genauso wenig geht es um die Frage, ob ihr fotogen seid oder ihr euch aus sämtlichen Fotos am liebsten herauretuschieren würdet. Und auch nicht darum, ob ihr lieber zu Smartphone, Spiegelreflex- oder Digitalkamera greift. Hier ist eher gemeint, ob … Ach was, lest am besten selbst!

Der heimliche Sammler

Da gibt es die einen.
Sie schießen gern Fotos. Gar keine Frage. Schließlich möchten sie – genau wie alle anderen –
schöne Momente festhalten, um später selig oder vielleicht auch ein wenig wehmütig in Erinnerungen zu schwelgen. Auch lassen sie sich gern Fotos von anderen auf ihr Handy schicken; schließlich möchte man ja alles festhalten, was man kriegen kann, oder? Und so sammeln sich auf der Speicherkarte ihres Smartphones – oder der Digitalkamera – allmählich immer mehr Bilder an: Selfies und Urlaubsfotos, Fotos von Familienfesten und Belanglosigkeiten, von Tagesausflügen und Betriebsausflügen, von Eskapaden und von Feiertagen, von Sonnenuntergängen und guten Freunden, von Denkmalen und Haustieren, von Geschwistern und Konzerten. Diese Liste ließe sich wohl noch ewig fortführen, aber ich denke, der Punkt ist klar, oder? 😉 Es gibt sie auf jeden Fall, diese Ansammlung von Fotos. Und wenn sie Glück haben, dann schaffen diese Fotos es tatsächlich irgendwann von der Speicherkarte auf den Rechner. Und dann? Dann fristen sie dort ihr trostloses Dasein. Denn der heimliche Sammler nimmt sich immer wieder vor, iiiirgendwann einmal ein paar der Bilder zu entwickeln und dann iiiirgendetwas ganz Tolles damit anzustellen. Vielleicht eine Collage erstellen oder einen Kalender basteln, oder die Fotos irgendwo aufdrucken…
Vielleicht stößt der verwirrte heimliche Sammmler eines schönen Tages noch einmal durch Zufall auf die Bilder, um sie alle dann in einem plötzlichen Anflug von Melancholie durchzuschauen. Daraufhin nimmt er sich dann nochmals fest vor, doch uuunbedingt bald iiirgendetwas ganz Wunderbares damit zu machen. Und dabei bleibt es dann.
Vorerst.
Denn das End´ vom Lied ist meistens, dass die Festplatte irgendwann den Geist aufgibt.
Und dann war´s das mit den Fotos.
Und wenn die Fotos es erst gar nicht auf die Festplatte geschafft haben? In diesem Fall läuft es letztendlich immer unausweichlich auf eines der beiden Szenarios heraus: Entweder das Handy geht verloren.
Und dann war´s das mit den Fotos.
Oder aber der xxx kauft sich irgendwann ein neues Handy. Weil das alte kaputt ist. Tja, was soll ich sagen?
Und dann war´s das mit den Fotos.

Der extrovertierte Sammler

Und wie so oft im Leben gibt es da noch die anderen.
Sie lieben Fotos mindestens ebenso sehr wie ihre Artverwandten, die x. Auch sie knipsen und sammeln was das Zeug hält und haben ein ganzes Archiv von Bildern erstellt. Was sie dabei von den x unterscheidet? Es gibt da nicht einfach nur dieses stillgelegte Archiv in den Tiefen des Smartphones oder des Rechners. Nein, die y sehen sich dazu berufen, die Fotos zum Leben zu erwecken. Und was bedeutet das konkret? Das bedeutet Fotoalben und Fotokalender, Fotopuzzles und Fotocollagen, Fotowände und Fotokissen, Fotoposter und Foto-Schlüsselanhänger, Fotos über der Couch und Fotos über dem Bett, Fotos neben der Garderobe und Fotos über dem Küchentisch, Fotos auf den Nachttischschränkchen, Fotos in, auf, unter, neben und überhaupt. Manch einer hätte es vielleicht für klug gehalten, sich die ganze Mühe zu sparen und gleich die komplette Wohnung mit Fotos zu tapezieren. Wäre vielleicht einfacher gewesen, oder?
Die y fühlen sich inmitten ihrer Fotos wohl, weil die Wohnung erst durch sie eine wirklich persönliche Note erhält und aus jedem Haus ein richtiges Heim macht. Die Fotos geben ihne das Gefühl, niemals allein zu sein. Und genauso wird es jedem ergehen, der beim y zu Besuch ist oder es vielleicht sogar wagt, bei ihm zu übernachten: Er fühlt sich nie allein.
Niemals.
Ob er trotz Diät eine übergroße Portion Chips verspeist oder verstohlen in den Kühlschrank späht, ob er sich umzieht oder zur Toilette geht. Überall schauen Gesichter zu ihm auf oder auf ihn herab. Unter Umständen ist sogar sein eigenes dabei. Am besten auf dem Gruppenfoto vom letzten Familientreffen, wo man ihn natürlich als einzigen im Moment des Blinzelns erwischt hat. Die Augen sind zu, der Mund dafür aber offen. Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, dass dieses Foto überhaupt gemacht wurde. Naja. Eines steht jedenfalls fest: Wer unter Verfolgungswahn leidet, sollte sich in einem solchen Haushalt besser erst gar nicht aufhalten.
Aber es geht ja schließlich nicht darum, was seine Besucher denken. Das Wichtigste ist schließlich, dass sich der y dabei wohl fühlt.
Und das tut er.

Und wie immer wisst ihr natürlich, dass wir bei der Beschreibung unserer beiden „Arten“ ein bisschen zynisch vorgegangen sind. Also, fühlt euch nicht auf den Schlips getreten und sagt selbst: Findet ihr auch ihr euch in dem einen oder anderen Typus wieder?
Dann verratet uns:

Titelbild von https://pixabay.com/de/fotos-urlaubsfotos-reisen-tourist-1150076/


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