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Kleider upcyceln mit Patchwork-Technik

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Hallo! Ich heiße Bettina und blogge auf www.upcycling.family und auf Instagram über meine Upcycling-Projekte. Ich liebe es, wenn ich aus alten, ungeliebten und jahrelang ungenutzten Dingen etwas neues, schönes und brauchbares zaubern kann. Oft nutze ich dafür die Patchwork-Technik. Wie das geht, erkläre ich dir hier.

Wenn du Altkleider upcycelst, hast du oft bei den Ausgangsstoffen nicht genug Stoffbreite für ein neues Schnittmuster. Eine Lösung für dieses Problem, die deine Nähprojekte noch dazu oft schicker und pfiffiger macht, ist Nähen im Patchwork- bzw. Blockstreifen-Stil. Ich erkläre dir hier, wie du ein Schnittmuster gemäß deiner verfügbaren Stoffe anpassen kannst, um ein neues Kleidungsstück im Patckwork-Look zu nähen. Als Beispiel verwende ich einen Sweater, du kannst diese Technik aber bei jedem beliebigen Schnittmuster anwenden. Für weitere Ideen, schau doch mal auf meinem Blog, hier habe ich auch schon einige andere Teile mit der Patchwork-Technik genäht.

Für ein Kleidungsstück im Patchwork-Stil benötigst du

  • Altkleider
  • Ein Schnittmuster
  • Lineal
  • Schere und idealerweise Rollschneider
  • Nähmaschine und passendes Garn

Passende Stoffe auswählen

Grundsätzlich kannst du alles im Patchwork-Stil nähen, auch wenn du nur einen einzigen Stoff zur Verfügung hast. Schön sieht es natürlich aus, wenn du mehrere verschiedene Stoffe hast, die zusammenpassen. Am einfachsten ist es, wenn die Stoffe gleichartig sind, z.B. Sweat- oder Jersey-Stoffe. Du kannst aber auch verschieden dicke und verschieden elastische Stoffe kombinieren. Was du dabei beachten solltest, erkläre ich dir unten.

Orangenes Sweatshirt, Tuch mit Blumenmuster und schwarze Sporthose
Ein zu weites Sweatshirt, ein ungeliebter Schal und eine ausgeleierte Sporthose bilden die Basis für meinen Blockstreifen-Pullover.

Schöne Partien behalten

Um aus alten Kleidungsstücke ein neues zu nähen, zerschneidest du die alten oder trennst sie an den Nähten auf, je nachdem, wie viel Stoff du für den neuen Schnitt benötigst. Du kannst aber auch ganze Teile beibehalten, wenn sie dir gefallen und sich gut im neuen Schnitt anwenden lassen. Bei dem Pulli, den ich dir hier beispielhaft zeige, habe ich die Ärmel beibehalten. Ich habe sie nur als Dreiviertelärmel gekürzt und am oberen Ende als Puffärmel gerafft.

Dreiviertelärmel in orange an Sweatshirt im Blockstreifen-Look
Ich habe die Ärmelbündchen einfach dran gelassen und den Ärmel komplett am Stück vernäht.

Schnittmuster teilen

Um die Patchwork-Teile zu erhalten, teilst du dein Schnittmuster mit geraden Linien. Achte dabei darauf, dass du deine Ausgangsstoffe möglichst gut ausnutzst. Ich habe bei dem Pulli zum Beispiel darauf geachtet, dass ich möglichst viel Stoff vom Schal verwende. Außerdem wollte ich den Print und die Kängurutaschen der Vorderseite nicht verwenden. Dafür habe ich den Rückenteil maximal ausgenutzt und die beiden großen schrägen Teile für Vorder- und Rückseite des neuen Pullis ausgeschnitten.

Schnittmuster mit Teilungslinien für ein Oberteil im Patchwork-Look plus Schneiderlineal
Manchmal muss man ein bisschen knobeln, um die richtigen Größen der einzelnen Stücke zu ermitteln.

Stoffe ausschneiden

Wenn du das Schnittmuster zerschnitten hast, kannst du die Einzelteile auf die Stoffe aufzeichnen und ausschneiden. Vergiss dabei die Nahtzugabe nicht! Da alle eingefügten Teilungslinien gerade sind, kannst du sie easy mit dem Rollschneider und einem Lineal ausschneiden, indem du ca. 0,7 cm an den Seiten hinzugibst.

Stoff ausschneiden mit Rollschneider und Schneiderlineal für Blockstreifen-Look
Mit Lineal und Rollschneider kannst du die Nahtzugabe auch einfach im Kopf hinzufügen.

Stoffarten mixen

Wenn du dünne und dicke Stoffe mischst, macht es Sinn, den dünnen Stoff doppelt zu legen. Du kannst auch einfach einen beliebigen anderen Stoff unterlegen, den man dann später gar nicht sieht. Ich habe bei den oberen Teilen den sehr dünnen Schal mit einem Teil der Hose gedoppelt. Damit beim Nähen nichts verrutscht, habe ich diese beiden Lagen zuerst knappkantig mit einem Zickzackstich zusammengenäht. Diese Hilfsnaht wurde beim Zusammennähen mit der Overlock wieder abgeschnitten. Wenn du dehnbare und nicht dehnbare Stoffe kombinierst, achte genau auf die Eigenschaften und darauf, dass auch der dehnbare Stoff an der Naht nicht mehr dehnbar sein wird.

Stoffstück für den Sweater mit Blumenmuster
Ich habe den Schalstoff und den Hosenstoff gleich ausgeschnitten, übereinander gelegt und zusammengenäht. Dann geht es mit dem neuen doppellagigen Stück weiter.

Patchwork-Teile zusammenfügen

Wenn du alle Teile ausgeschnitten hast, nähst du zuerst die Patchwork-Teile zusammen, so dass du auf die Stücke aus dem ursprünglichen Schnittmuster kommst. Dann nähst du das Schnittmuster gemäß der Anleitung zu Ende.

Drei Stoffstücke: oberer Teil mit Blumenmuster, Mittelteil in schwarz und unterer Teil in orange.
Zuerst werden die drei Teile zu einem Vorderteil zusammengenäht und dann wird das Schnittmuster wie gewohnt zu Ende genäht.

Ein Blockstreifen-Pullover macht in jedem Fall immer etwas her! Weitere Upcycling Tipps und Tricks findest du auch hier. Ich habe über die Gestaltung dieses Sweaters auch einen Blogbeitrag geschrieben, den du hier findest. Und wenn du sehen möchtest, wie der Pulli an mir getragen aussieht, schau doch mal auf meinem Instagram-Profil vorbei!

So sieht der fertige Sweater aus!

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