Kaputte Jeans stylisch flicken
Hi, ich heiße Bettina und blogge auf www.upcycling.family und bei Instagram über das Upcycling von kaputter Kleidung. Wenn du eine Jeans mit ausgebeulten oder kaputten Knien hast, kannst du sie wegwerfen. Oder du nutzt die Chance und machst aus deiner Jeans ein einzigartiges Designerstück. Hier erfährst du, wie du einen Teil deiner Jeans mit wenigen Schritten austauschen kannst. Dadurch, dass die Seitennähte aufgetrennt und wieder zusammengenäht werden, sieht das Ergebnis richtig professionell aus!
- Alte Hose vorbereiten
- Neuen Stoff ausschneiden
- Neues Mittelteil einfügen
- Seitennähte wieder schließen
Alte Hose vorbereiten
Drehe die Hose auf links und trenne sie mit dem Nahttrenner an der Außenseite ca. 40cm auf. Du fängst kurz über den Knie an und arbeitest dich von dort nach unten. Wenn du die Hose gleichzeitig auch noch enger machen möchtest, kannst du sie ganz bis nach unten zum Saum auftrennen. Wenn du wie ich ein trapezförmiges Teil einsetzen möchtest, reicht es, wenn du sie an der Innenseite für 15cm auftrennst.
Markiere die obere Schnittlinie mit einem Stoffstift oder Schneiderkreide. Bei mir liegt diese Linie 60° zur Beinaußenkante und liegt über dem Bereich, der durch die häufige Nutzung der Hose heller geworden ist. Markiere dann die untere Schnittlinie im gleichen Winkel, nur umgekehrt. Ein Schneiderlineal ist ideal, um die Linien im Winkel von 60° zur Seitennaht anzuzeichnen. Alle ausgebeulten und eventuell schon gerissenen Stellen am Knie sollten so weggeschnitten werden. Schneide auf diese Art und Weise zwei trapezförmige Mittelstücke aus der Vorderseite der Jeans weg.
Neuen Stoff ausschneiden
Nimm ein weiteres Stück Jeans, zum Beispiel aus einer anderen alten Hose, und lege die herausgeschnittenen Trapeze darauf. Kopiere die Größe der Trapeze, indem du auf allen Seiten 1,5 cm hinzu rechnest. Wenn du einen Schneiderlineal und einen Rollschneider hast, kannst du das Lineal einfach entsprechend anlegen und mit dem Rollschneider an der Kante entlang schneiden.
Neues Mittelteil einfügen
Stecke die Oberkante des neuen Stücks an die obere Kante der Jeans fest. Stelle nochmal sicher, dass entlang dieser Naht am beiden Seiten die Jeans weit genug aufgetrennt ist. Wenn du möchtest, kannst du noch eine Paspel einfügen. Nähe die beiden Teile rechts auf rechts aufeinander. Wenn du eine Overlock hast, kannst du diese für diesen Schritt verwenden.
Klappe die Naht auseinander. Die Nähte werden jetzt von rechts zweimal abgesteppt. Zuerst einmal in einem Abstand von ca. 0,7 cm absteppen, sodass die überstehenden Nahtzugaben auf der Rückseite festgenäht werden. Wähle hierfür das Garn so, dass es zum restlichen Stil der Hose passt. Bei Jeans sind die Nähte oft farblich abgesetzt.
Die gleichen Schritte erfolgen nun an der unteren Kante. Der neue Stoff wird mit der Jeans rechts auf rechts zusammengesteckt. Stelle dabei sicher, dass der Stoff insgesamt glatt liegt und dass die Hose an der vorderen Seite wieder genauso lang ist wie hinten. Nähe die beiden Lagen zusammen und steppe die Naht auf rechts ab.
Seitennähte wieder schließen
Stelle nach dem Zusammennähen sicher, dass die Breite des neu eingesetzten Teils genau dem Hosenschnitt entspricht. Ich musste bei mir nochmal nachschneiden. Versäubere danach die Seitenkanten. Wenn du eine Overlock besitzt, kannst du das Nachschneiden und Versäubern in einem machen.
Schau dir die Seitennähte an und ahme sie beim Zusammennähen nach. Üblicherweise haben Jeans diese Nähte
- Steppnaht / Einfache Naht mit auseinander gebügelten Innenseiten
- Abgesteppte Naht (wie oben) oder
- Kappnaht
Achso, natürlich machst du das Ganze dann gleich nochmal am anderen Hosenbein! 😀
Wenn du Lust hast, an deiner Hose noch weitere Veränderungen vorzunehmen (enger/weiter machen, cropped Look, etc.) ist jetzt natürlich auch der perfekte Zeitpunkt! Wenn du wissen möchtest, was ich an meiner Jeans im gleichen Zug noch verbessert habe, schau doch mal hier vorbei:
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