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Buchbinden Teil 1: Der Buchblock – Bullet-Journal

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Hallo, ihr Lieben. Hier ist Ella. Ich habe mich an ein echt großes Projekt ran gewagt, denn ich wollte meiner Freundin zu Weihnachten ein ganz persönliches Bullet-Journal schenken. Dazu habe ich erst einmal eine Kalender-Vorlage entworfen, die ihr euch gerne als PDF runterladen könnt. Und dann habe ich mit diesen Kalender-Blättern ein Buch gebunden. Herausgekommen ist ein super individuelles selbstgemachtes Bullet-Journal. Ich finde, es ist richtig toll geworden. Versucht es auch einmal. Mit meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung und den Vorlagen ist es auch wirklich nicht sehr schwer.

Material:

  • Kalender-Vorlage
  • Papier 120 g/qm
  • Falzbein
  • Calligraphie-Stifte/Brush-Pens
  • ein Stück Karton für die Schablone
  • Ahle oder dicke Stopfnadel und einen Korken
  • Buchbindergarn oder gewachsten Zwirn
  • Wachs
  • eine große Nadel
  • 2 Heftbänder ca. 10 cm
  • eine feste Unterlage
  • eine weichere Unterlage
  • Lesebänder
  • Kapitalband
  • 2 Bögen DIN A4 Fotokarton
  • Schere
  • Buchbinderleim
  • eine Buchpresse oder Brettchen und 2 Zwingen

Schritt 1: Buchblock binden

Macht euch keine Gedanken, die meisten speziellen Buchbindermaterialien kann man auch gut ersetzen! Ich beschreibe diese Sachen in der Anleitung.

Für das selbstgebundene Bullet-Journal musst du die PDF-Vorlage 10x einseitig und 20x von beiden Seiten auf 120 g/qm weißes Papier ausdrucken; damit du noch ein bisschen Papier in Reserve hast, falls du dich verschreibst oder ähnlich 😉

Dann beginnst du, das Papier genau in der Mitte zu falten. Dazu benutzt du das Falzbein, so bekommt das Papier einen kräftigen Falz. Die einseitige Vorlage faltest du so, dass der Druck in der Mitte liegt. Außerdem falzt du noch ca. 10 weiße Blätter in der Mitte. Dann legst die Papiere wie folgt zusammen: 1 weißes Blatt, 1 einseitig bedrucktes Blatt und 3 doppelseitig bedruckte Blätter – also immer 5 Blätter sind ineinander geschoben. Mit einem solchen „Block“ hast du 7 Kalenderwochen abgedeckt. Für mein Bullet-Journal habe ich 7 solcher Blocks gemacht und den achten und letzten Block mit 2 weißen Papieren, einem einseitig bedruckten Blatt und 2 doppelseitig bedruckten Blättern. So hast du insgesamt 54 Wochen und kannst 2 Wochen des folgenden Jahres berücksichtigen.

Überlege dir, wie du dein Bullet-Journal gestalten möchtest. Du kannst auch 10 Blocks anlegen, damit du mehr Raum für Notizen hast. Oder die Anordnung innerhalb der Blocks variieren.

Jetzt hast du deine einzelnen Blocks fertiggestellt. Empfehlenswert ist es, wenn du jetzt die Kalender-Beschriftung vornimmst. Es kann ja immer passieren, dass du dich dabei verschreibst und jetzt hast du noch die Möglichkeit, die Blätter auszutauschen.

Wenn du alle Seiten beschriftet hast, legst du die einzelnen Blocks so aufeinander, dass du das Ende des Bullet-Journals oben liegen hast.

Du fertigst jetzt die Schablone an. Dazu nimmst du den Karton und passt ihn genau der Höhe deines Bullet-Journals an. Da die Seiten die Breite eines DIN A4-Blattes haben, muss deine Schablone 21 cm Breite haben. Du kennzeichnet alle 3 cm. Diese Stellen werden gleich mit der Ahle gelocht. Du legst den oberen Block auf eine kleine Erhöhung. Dann legst du die Schablone in die Mitte des oberen geöffneten Blocks und ziehst die Kante des Blocks knapp über die Erhöhung und stichst mit der Ahle an allen gekennzeichneten Stellen Löcher durch alle 5 Blätter. Achte darauf, dass die Löcher genau in der Mitte des Falzes liegen.

Und schon geht es weiter mit der Bindung. Dazu nimmst du entweder Buchbindergarn oder einen festen Zwirn. Die Länge des Garns richtet sich an der Menge der Blocks, die du gemacht hast: Du benötigst – hier in diesm Fall – 8x die Höhe des Bullet-Journals plus 1x als Zugabe. Egal welche Garn-Variante du benutzt; der Faden muss gewachst werden. Dazu ziehst du den Faden über eine Kerze.

Du fädelst den Faden in eine große Nadel und beginnst zu nähen. Du fängst von rechts außen an und führst den Faden dann über das nächste Loch wieder nach außen usw. bis dein Faden wieder außen angekommen ist. Du ziehst den Faden gut stramm, aber achte darauf, dass du ihn am „losen“ Ende nicht rausziehst.

Nun schiebst du die beiden Einlegebänder unter die beiden äußeren Nähte und ziehst den Faden gut stramm, aber achte darauf, dass du ihn am „losen“ Ende nicht rausziehst. Dann legst du den nächsten Block auf den ersten. Achte darauf, dass er richtig herum liegt. Du arbeitest dich also von unten nach oben. Beim Nähen des nächsten Blocks verfährst du genauso wie beim ersten. Wenn du am Ende angekommen bist, ziehst du den Faden wieder gut fest und verknotest das lose Fadenende mit den Nähfaden. Jetzt kommt der dritte Block; du reihst die Blätter wieder normal auf. Am Ende angekommen, musst du die beiden Blocks miteinander verbinden. Dazu schiebst du die Nadel zwischen die beiden ersten Blocks von der Mitte aus unter den Faden und ziehst ihn durch die entstandene Schlaufe und ziehst den Faden gut stramm.

So verfährst du jetzt an allen Enden, bis du alle Blocks aufeinander genäht hast.

Für die Vorsatzblätter faltest du den Fotokarton. Ich habe hier das gleiche Papier benutzt wie für die Blocks. Das war – wie sich leider erst später heraus gestellt hat – keine gute Idee. Fotokarton ist hier ideal. Der Fotokarton sollte farblich zu deinem äußeren Einband passen.

Du legst den gefalteten Fotokarton im Abstand von 5 mm aufeinander auf Zeitungspapier o.ä. Ein „Arbeitspapier“ dient als Kante für den oberen Fotokarton und dann bestreichst du diese Kanten mit Buchbinderleim. Dann legst du die geleimten Vorsatzblätter nacheinander oben und unten sozusagen als Abschluss des gesamten Buchblocks unter die Einlegebänder und presst den gesamten Buchblock in der Buchpresse oder wie ich es hier gemacht habe zwischen ein paar Brettern, gehalten von 2 Zwingen. Achte darauf, dass du den Kantenrand des Buchblocks „rausschauen“ lässt.

Ich konnte meinen iPad-Halter perfekt umfunktionieren und dadurch den Buchblock abstellen.

Als nächsten Schritt leimst du den gesamten Buchrücken satt ein und lässt die gesamten Arbeit für mindestens 1 Stunde trocknen.

Im folgenden Schritt bringst du die Lesebänder und die Kapitalbändchen an. Dazu nimmst am besten verschieden farbige Bänder und leimst diese an die obere Kante an. Kurz antrocknen lassen und noch einmal Leim auftragen. Die Kapitalbändchen schneidest du in der entsprechenden Größe ab und bringst diese oben und unten an. Um die Höhenunterschiede zwischen den Bändern am Buchrücken ein wenig auszugleichen, schneidest du dir drei passende Stücke Papier, die du etwa 3x falten kannst zu. Du leimst jetzt noch einmal den gesamten Rücken und legst die Papierstreifen an, machst etwas Leim darauf und knickst den Streifen zurück. Wenn die Distanz immer noch groß ist, wiederholst du den Vorgang. Den Rest Papier schneidest du ab. Jetzt noch einmal den gesamten Rücken leimen und mit einem der Länge entsprechenden Stück Papier, dass 2x längs gefaltet werden kann, bekleben. Und schon ist der Buchblock fertig.

So, dass war der erste Teil des selbst gebundenen Bullet-Journals. Wie es weitergeht erfahrt ihr hier: Buchbinden Teil 2: Der Bucheinband – Bullet-Journal.

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